PolitikBund soll 15 Millionen Franken an Frauenfussball-EM 2025 beitragen
gg, sda
26.4.2024 - 16:48
Wie der Ständerat will auch die zuständige Nationalratskommission die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im kommenden Jahr mit 15 Millionen Franken unterstützen. Sie fordert damit fast das Vierfache des vom Bundesrat vorgeschlagenen Beitrags.
26.4.2024 - 16:48
SDA
Mit 15 zu 5 Stimmen bei 3 Enthaltungen hat die Wissenschafts-, Bildungs- und Kulturkommission des Nationalrats (WBK-N) die vom Ständerat deutlich gutgeheissene Motion ihrer Schwesterkommission zur Annahme empfohlen, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Der definitive Entscheid in der grossen Kammer fällt im Sommer, ist aber wohl nur noch Formsache.
Der Bundesrat hatte im Januar entschieden, die EM lediglich mit 4 Millionen Franken zu unterstützen. Er begründete dies unter anderem mit der angespannten Finanzlage des Bundes.
Konsternation über Bundesratsentscheid
Der Entscheid hatte bei den Betroffenen Konsternation ausgelöst. Der Betrag sei gerade einmal ein Zwanzigstel der 80 Millionen Franken, die der Bund für die Fussball-EM der Männer 2008 in der Schweiz und Österreich ausgegeben habe, wandten Kritikerinnen und Kritiker ein.
Der Bundesrat gab dazu zu bedenken, die Frauen-EM unterscheide sich von jener der Männer im Jahr 2008. Denn das Publikum sei anders zusammengesetzt. Ein grosser Teil der damaligen Bundesbeiträge hätten der Finanzierung der Sicherheitskosten gedient.
Die WBK-N argumentiert nun wie ihre Schwesterkommission des Ständerats, dass der Frauensport-Grossanlass der Schweiz grosse Chancen eröffnet, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren, wie es in der Mitteilung hiess. Die Aufstockung des Bundesbeitrags sei deshalb gerechtfertigt. Städte und Kantone haben bisher 65 Millionen Franken für die Frauenfussball-WM gesprochen.
Bessere Strukturen
16 europäische Frauenfussball-Teams spielen 2025 in acht Schweizer Städten um den Titel. Etwa 700'000 Besucherinnen und Besucher werden erwartet und eine halbe Milliarde Menschen dürften am Fernsehen zuschauen.
Die WBK-S will denn auch einen Teil der von ihr gewünschten 15 Millionen Franken für Landeskommunikation einsetzen. Aber auch die Strukturen im Frauenfussball sollen nachhaltig verbessert und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs gefördert werden, beispielsweise durch kombinierte Tickets.
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